Im Lande des Mahdi I (1890)

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Gemälde des französischen Malers Jean-Léon Gérôme (1824-1904):
Im Lande des Mahdi I
(Geschrieben: Januar bis April 1890)

Erzählung (Verlag Fehsenfeld: Grüner Band 16: "Im Lande des Mahdi I" und Karl-May-Verlag: Grüner Band 16: "Menschenjäger")

Inhalt
Der (noch namenlose) Ich-Erzähler lernt in Kairo den reichen, türkischen Händler Murad Nassyr kennen. Sie freunden sich an, als der Erzähler dem beleibten Kaufmann bei einem "Spuk" in dessen Villa und einem medizinischen Problem dessen Schwester (Haarausfall) behilflich sein kann. Da er es aber ablehnt, die Schwester des Türken zu heiraten, trübt sich das Verhältnis leicht ein. Trotzdem erklärt er sich bereit, den Kaufmann nach Khartum zu begleiten. Der Spuk wurde vom Oberhaupt der Bruderschaft der heiligen Kadirine, Abd el Barak, persönlich veranstaltet, um das Haus des Kaufmanns billig aufkaufen zu können. Barak ist natürlich keineswegs erfreut darüber, dass er vom Erzähler überführt und gedemütigt wurde. Da der Held auch noch zwei versklavte schwarze Kinder aus den Händen von Abd el Barak befreit, hat er sich hartnäckige Feinde gemacht. Im Auftrag Murad Nassyrs fährt der Erzähler auf einer Dahabijeh nach Siut vor. Auf dem Fahrzeug, das sich als Sklaventransporter herausstellt, kann er einen Anschlag auf sich vereiteln. In dieser Nacht trifft er auch auf den Reis Effendina, einen hohen Beamten, der mit seinen Askari und seinem Schiff Esch Schahin erbarmungslos Sklavenjäger verfolgt. In Siut tritt Selim, der aufschneiderische, aber feige Diener des Türken, in die Dienste unseres Helden. Selim bringt ihn noch oft in Schwierigkeiten, sorgt aber für Humor in dem Roman. Der Erzähler und Selim werden von einem scheinbaren ehrwürdigen Fakir in eine Falle gelockt, sie sollen in einem Höhlengrab elend umkommen. Der Held kann sich, Selim und einen anderen Gefangenen namens Ben Nil befreien und erfährt, dass der Fakir niemand anderes ist als der berüchtigte Sklavenjäger Abd Asl. Der noch junge, aber mutige und kluge Ben Nil schliesst sich dem Deutschen an und erweist sich als hilfreicher Gefährte. Murad Nassyr gibt bald nach seinem Eintreffen in Siut zu, ein Sklavenhändler zu sein und bietet dem Erzähler eine Beteiligung an. Natürlich erfolglos. Auf der nächsten Station trennen sich der Erzähler, Ben Nil und Selim von dem Türken. Stattdessen unterstützt er nun tatkräftig den Reis Effendina und macht sich mit seinen Gefährten und wenigen Soldaten auf die Suche nach dem Erzschurken und Sklavenjäger Ibn Asl, den Sohn Abd Asls. Ibn hat die Frauen der moslemischen Fessarah-Beduinen geraubt. Das gilt als todeswürdiges Verbrechen unter Moslems, die sonst die Versklavung von Negern als normal betrachten. Mit seiner unterlegenen Truppe kann der Deutsche durch seine speziellen Kenntnisse und listiges Vorgehen die Sklavenjäger mitten in der Wüste überrumpeln. Die Befreiung der Frauen gelingt. Als der Reis eintrifft, lässt er die Verbrecher standrechtlich erschiessen. Doch Ibn Asl kann entfliehen.