Der Herrgottsengel (1878)

image-7744137-1878_Der_Herrgottsengel1.jpg
Der Herrgottsengel
(Erste Veröffentlichung: 1878)

Erzgebirgische Dorfgeschichte (Karl-May-Verlag: Grüner Band 44: "Der Waldschwarze")

Inhalt
Anton, genannt "Klapperbein", war ein ehemaliger Richter und Grossbauer und lebt nun auf dem Friedhof in der Nähe des Grabes von Bertha Schubert, die er einst liebte und für deren Mörder er sich hält. Deren Bruder, der Dorfrichter Frieder Schubert, ist hartherzig und geldgierig. Er hat von Anton den Richterhof in Pacht übernommen. Für ihn kommt es nicht in Frage, seine Tochter Selma Ludewig, dem Sohn des Paschers Balzer, zur Frau zu geben. Als Balzer stirbt, bittet er den Dorfrichter, zu ihm zu kommen. Er erwähnt eine alte Geschichte, bei der er Zeuge einer Schubertschen Untat war, und Beweise für die Schuld des Dorfrichters. Schubert bringt durch einen Trick den Beweis an sich. Der Ort, an dem Bertha einst zu Tode kam, gilt als "heiliger Ort", denn Bedürftigen wird dort (auch materielle!) Hilfe zuteil. Wer der Retter, der Herrgottsengel, ist, weiss niemand. Alle, die bisher versuchten, hinter das Geheimnis zu kommen, scheiterten und holten sich nur eine Beule ("Herrgottsengelhieb"). Wie der geneigte Leser nun erfährt, war auch der Dorfrichter Schubert früher ein Schmuggler. Er trägt eigentlich die Schuld am Tode Berthas, die als Selbstmörderin begraben wurde. Ludewig verklagt den fiesen Dorfrichter schriftlich beim "Herrgottsengel". Der Richter versucht den Brief zu stehlen - und wird niedergeschlagen. Inzwischen wird deutlich, dass Klapperbein der "Herrgottsengel" sein muss. Klapperbein tritt zu dem noch immer betäubten Richter und nimmt die Papiere und damit auch alle Beweise und Schuldbekenntnisse an sich. Als der Dorfrichter erwacht, versucht er, die Papiere zurückzuholen. Dabei kommt er in der Nähe von Berthas Grab zu Tode. Klapperbein gesteht Selma und Ludewig, der "Herrgottsengel" gewesen zu sein.